4.2.2.4 Polierte 
                    Oberflächen
                   Polieren ist nach DIN 8589 kein eigenständiges 
                    Fertigungsverfahren und wird nur in Verbindung mit anderen 
                    Fertigungsverfahren eingesetzt. Man unterscheidet Verfahren, 
                    wie z. B. Polierschleifen, Polierhonen, Polierläppen 
                    und elektrolytisches Polieren sowie Polieren durch Beschichten 
                    (Auftragen von Politur mit mechanischer Bearbeitung). Durch 
                    Polieren sollen vorrangig hohe Oberflächengüten 
                    erzeugt werden. Im Gegensatz zum Läppen ist das Polierkorn 
                    in einem Tuch oder einer Polierscheibe eingebettet, sodass 
                    eine gerichtete Werkzeugbewegung realisiert wird, welche für 
                    die Erzeugung optisch spiegelnder Oberflächen notwendig 
                    ist. Polieren ist wegen der geringen Zeitspanungsvolumina 
                    zeitaufwändig. 
                     
                    Bei der Keramikbearbeitung wird in der Regel nur bei äußerst 
                    hoher punktueller Druckbelastung eine geringfügige plastische 
                    Deformation erreicht. Daher ist die Materialabnahme beim Polieren 
                    von Keramik durch ein Ritzen mit Spanungsdicken im Nanometerbereich 
                    erklärbar. Polierte Oberflächen sind in Abhängigkeit 
                    von der Polierzeit und dem eingesetzten Polierkorn durch glatte 
                    Bereiche und Mulden charakterisiert. Andere Oberflächencharakteristika 
                    sind nur vereinzelt anzutreffen und nicht typisch. 
                    
                     Bild 72: Mit 9 µm und 0,25 µm 
                    Polierkorn polierte Siliciumcarbidoberflächen 
                   
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